
Gelsenkirchen in a nutshell
- Autor des Beitrags Von schimpi
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Liebe Leserinnen und Leser, ich werde oft gefragt „Wollen die Grünen mir in Zukunft das Auto verbieten?“
Ich bin mir nicht sicher, was die Grünen wollen oder nicht wollen. Ich glaube fast, dass die Partei viel zu stark von Ängsten getrieben ist für eine große Masse nicht mehr wählbar zu sein, um auf diese Frage eine konkrete Antwort zu geben.
Doch wenn ihr mich fragt: „Möchtest Du, dass der Staat mir mein Auto wegnimmt“, dann lautet die Antwort ganz klar: Ja.
Jetzt kommt natürlich der große Aufschrei. Das Recht auf individuelle Mobilität werde damit untergraben, der Zugverkehr sei viel zu teuer und das Auto sei nun Mal so praktisch… Man könne den (armen, alten) Leuten (ggf. mit Behinderung) doch nicht ihre Mobilität einschränken.
Möchte ich auch gar nicht. Ich möchte nur, dass wir keine 40+ Millionen Autos in Deutschland zugelassen haben. Dass Menschen Wege von 2 bis 7 km nicht mit dem Auto zurücklegen. Ich will verbieten, dass es Menschen gibt die 2 – 3 Autos haben. Im Endeffekt möchte ich das Eigentum an einem privaten PKW komplett abschaffen. Ich weiß, dass das vielen nicht passt, aber in meiner Utopie braucht niemand mehr ein privates Auto.
Um den menschengemachten Klimawandel möglichst zu bekämpfen, brauchen wir einen CO2 neutralen Verkehr in sehr naher Zukunft. Dies gelingt nur, wenn der uneingeschränkte Individualverkehr endlich abgeschafft wird.
Wenn wir große Teile der Subventionen, die in Straßen, Autobau und den Flugverkehr fließen, in den öffentlichen Nahverkehr, in ein europäisches Schienennetz und in den Ausbau von fahrradfreundlichen Städten umlenken, haben wir in 10 Jahren paradiesische Bedingungen für alle. Davon bin ich überzeugt. Es könnte eine shared economy aufgebaut werden, bei der die Autos nicht mehr Eigentum der Fahrenden wäre. Wir könnten Parkplätze zu Fahrradwegen umbauen und den öffentlichen Nahverkehr so stark ausbauen, dass selbst in Dörenhagen jede 10 Minuten ein Bus nach Paderborn führe, für den jede*r ein kostengünstiges Ticket hätte. Dafür ist natürlich viel Geld von Nöten, aber jährlich buttern wir mehrere hundert Millionen in die oben genannten Subventionen.
Leider ist der oben ausgemalte Aufschrei so laut, dass selbst die Öko-Partei Bündnis 90/die Grüne den Schwanz einzieht. Man braucht sich nur die Nähe von Kretschmann zur Automobilindustrie anschauen, um zu sehen, dass der Lobbyismus gnadenlos zuschlägt, wenn es um das Recht auf ein (oder zwei oder mehr) Autos geht.
Dieses Wochenende bin ich Mal wieder nach Berlin gefahren. Ich bin gefühlt seit Frühling diesen Jahres fast jeden Monat nach Berlin gefahren, um meinen Frust im Referendariat zu vergessen. Vorletzte Woche habe ich jedoch die Zusage auf meine Bewerbung bei der MINT-Ruhr/Vest gGmbH bekommen und daraufhin direkt meinen Antrag auf Entlassung auf die Wege gebracht. Waren natürlich alle „perplex“ oder „überrascht“ von meinem Schritt das Referendariat abzubrechen. Lustigerweise war niemand überrascht, der mich auch nur ein bisschen besser kennt. Aber im Referendariat geht es ja nicht darum, neue Lehrerinnen und Lehrer kennenzulernen und auf ihren Beruf vorzubereiten. Es handelt sich um reine Selektionsmechanismen die der Leistungsgesellschaft dienen und die Verantwortung an die Individuen abwälzen. Lasst euch nicht verarschen, habe ich mir ganz häufig gedacht und jetzt bin ich da halt ganz raus.
Also mit neuem Job im Gepäck und einer dennoch ungewissen Zukunft im Brustbeutel, ab nach Berlin. Schön am Freitag Abend um 19 Uhr mit Alex und Kardo los und die halbe Fahrt pennen, um die Nacht in Berlin zu überleben. Angekommen, Bier auf, chillen und <bald nicht mehr illegal>. Um 2:30 meinte Max dann, dass wir los müssen zum Ritter Butzke, weil es dort noch ein offenes Testzentrum geben sollte. Also zum Ritter, leider kein Eintritt mehr, aber Testzentrum war noch auf. Ab zum Testzentrum, am Formular gescheitert, was dreizehn Mal irgendwas von einem wollte und dann standen wir doof da. Alex hat es noch geschafft sich gegen den Verkauf seiner Seele testen zu lassen und hat auch schon einen Stempel des Testzentrums bekommen, bevor das Ergebnis überhaupt ausgewertet wurde. Nice anti-Corona-Mechanismus, wenn jeder Hanswurst diese Tests ausstellen darf.
Ungetestet sind wir dann Richtung KitKat gegangen, wo auch die letzte Bastion auf Grund von Müdigkeit gefallen ist und Max alleine in den Club musste. Vor dem KitKat haben uns noch so zwei mit Drogen vollgepumpte Typen nach einem Testzentrum gefragt. Wir haben ihnen dann das Testzentrum beim Ritter empfohlen und die sind mit einem Taxi da rüber. So einen Druck würde ich auch gerne Mal wieder verspüren, um in einen Club zu gehen. Habe es am Samstag aber auch ein bisschen bereut, nicht getestet gewesen zu sein. Sonst wäre ich noch da rein und hätte mich kaputt getanzt. Zum Glück war ich am Samstag dann aber gut drauf…
Samstag ging der Tag dann mit einem Spaziergang zu Manu und Ale los, bei denen wir „lecki“ gefrühstückt haben. Viele Brötchen und eine Ibuprofen später war dann auch schon Zeit für das erste Bier des Tages. Bier und Ibu haben gleichzeitig ihre Wirkung entfaltet und mir ging es spitze. Nach einem chilligen Bier-Nachmittag bin ich dann zu meiner Familie gefahren, die einen Tisch beim Griechen reserviert hatte. War super lecker und es war ein richtig schönes Abendessen. 🙂 Ich freue mich schon sehr darauf, dass wir bald Zuwachs in der Familie bekommen und dann eine kleine neue Dötzin uns in Zukunft das Leben versüßt. Von dem Abendessen bin ich dann zurück zur großen Party-Runde. Schön alle Wege mit Max‘ Swapfiets zurückgelegt. Ich liebe Fahrrad fahren. Auf dem Weg vom Restaurant zur Party bin ich Michi und Alex begegnet, die gerade an der Tanke Bier kaufen wollten. Beim Kaufen ist uns dann schön ein Sixpack gerissen und dabei fast komplett kaputt gegangen. Haben es aber ersetzt bekommen und sogar die eine noch-heile Flasche geschenkt bekommen. <3
Die ganze Nacht haben wir dann bei etwa 2° C Molleyball gespielt und ich war gegen 5 Uhr im Bett. War ganz schön geil, auch wenn es ultra kalt war. Heute morgen gab’s dann schön leckeres Frühstück beim Bäcker und von dort aus ging es dann im Intercity zurück nach Hause. Viel viel Liebe, die ich mit nach Hause bringe.