Juhu. Die meiste Arbeit dieser Woche ist erledigt. Die Kinder haben sehr witzige Tiny-Häuser-Modelle gebaut und ihre Tapeten mit ökologischen Farben gefärbt. Von den Ernstprodukten mache ich dann morgen Mal ein paar Fotos, die wir für Werbung benutzen können.
Am Wochenende wartet ein Powerpoint-Karaoke auf mich, was ich mir mit Alkohol schön trinken werde. Vielleicht schaffe ich es ja sogar noch dieses Wochenende feiern zu gehen. Im Druckluft findet am Freitag z. B. eine feministische Punkparty statt. Bock hätte ich ja eigentlich schon… Oh jetzt klingelt g’rad das Telefon.
Jetzt wird ersteinmal der Feierabend in vollen Zügen genossen. Vielleicht haben wir ja sogar noch ein alkoholfreies Bier im Haus.
I did a big mistake. Ich habe eine Projektwoche ab 08:00 Uhr akzeptiert. Also muss ich mir diese Woche meinen Wecker auf 6:00 Uhr stellen und um 06:45 das Haus verlassen. Dafür habe ich zwar kommenden mi/do/fr sehr früh frei, aber für welchen Preis… Tod und Verderben.
Ich freue mich schon auf das Projekt, weil die Schülerinnen und Schüler kleine Modelle von Tiny Häusern bauen und mit Tapete tapezieren, die mit aus ökologischen Rohstoffen gewonnenen Farben gefärbt werden. Bei meiner Suche nach Tapetenkleister bin ich dann auch noch zufällig auf ein Rezept gestoßen, um ihn aus aus Kartoffeln herzustellen. Also noch einen Schritt weiter Richtung Bildung für nachhaltige Entwicklung. Es gibt zwar noch ein bisschen zu organisieren, aber das wird schon hinhauen.
Samstag findet in Gelsenkirchen Ückendorf ein „Fest der freien Künste“ statt. An über 20 Standorten werden eine große Auswahl an Künstler*innen ihre Arbeiten vorstellen. Ich freue mich darauf und hoffe, dass ich nach meiner Arbeit am Haus des Wissens noch genug Energie habe, um dort ein paar Dinge mitnehmen zu können.
Gelsenkirchen war für mich als Kind immer Niemandsland. Ich habe mich immer nach Bochum orientiert, weil dort ein Großteil meiner Freund*innen wohnte. Seit ich jedoch Erwachsen bin und immer Mal wieder Dienstleistungen in Anspruch nehme, richtet sich mein Blick viel häufiger nach Gelsenkirchen, weil es aus Wattenscheid einfach viel besser erreichbar ist als die Bochumer Innenstadt.
Dabei ist mir in den letzten Jahren aufgefallen, dass Gelsenkirchen die wohl schlechteste Stadt für Fahrradfahrer*innen ist, aber die Stadt sich auf jeden Fall im Wandel befindet. Vor allem in Ückendorf passiert in den letzten Jahren extrem viel und es siedeln sich immer wieder neue Unternehmen und Kulturvereine an. Leider ist das Subversiv, von dem ich schon öfter berichtet hatte, bereits wieder geschlossen. Man merkt aber, dass dort aber viele Initiativen von unten kommen und keine großen Prestigeprojekte sind. Die Szeniale ist Ausdruck dieser Art von Stadtbauförderung. Ich fühle mich dort sehr wohl und möchte jeden ermutigen sich dort Mal umzuschauen und das ein oder andere Getränk am Büdchen zu trinken. Geht zur Szeniale und lernt dort Leute kennen, deren Viertel bereits am Boden der Tatsachen angekommen ist. Vielleicht geht es auch deshalb bergauf, weil man nicht viel tiefer sinken kann? Ich drücke dem Viertel auf jeden Fall die Daumen.
Drei Tage Party hart, sodass mein Körper und Geist jetzt wieder ein wenig getankt haben. Donnerstag bin ich in Berlin am frühen Abend angekommen, hatte zum Glück eine funktionierende Klimaanlage im ICE und musste nicht 4 Stunden in der Sauna sitzen. Im Zug eine kleine Siesta gemacht; dann geduscht und lecker happa happa bei Ryüam, den ich immer noch nicht so außergewöhnlich finde. Es ist ein guter Döner, ni más ni menos. Schön Dieter getriggert, indem ich gesagt habe, dass ich Bock zu tanzen habe. Über den Abend verteilt hie‘ und da eine Molle und den ein oder anderen Schnaps und dann um 2:30 mit’m new-neoliberal-economy-Taxi ins about:blank gefahren, weil die Ringbahn schon nicht mehr fuhr… 🙁 Traurig aber wahr.
Im Blank schön bis 5 Uhr abgezappelt, die ein oder andere Bubatz-Lunte geraucht und Wasser und Wasser getrunken, um am nächsten Tag keinen Kater zu haben. Denn die großen Konzerte sollten ja noch folgen.
Am Freitag dann den ganzen Tag geschimmelt bis uns die Eier abgefault sind und dann frühzeitig zur Wuhlheide gefahren, um nichts zu verpassen. Beim ersten Konzert war ich noch jungfräulich und naiv, sodass ich viel viel Staub geschluckt habe. Es war eine unglaublich dreckige Angelegenheit. Dieter und Muhammed*, die Kartoffeln, waren auf der Zuschauertribüne und haben sich das Spektakel von oben angeschaut. Nach dem unglaublich dreckigen Konzert habe ich mich bei Dieter schnell abgeduscht und wir sind durch die kalte kalte Nacht – sie war wirklich sehr kalt, trust me – zur Lamm-Bar gewandert, wo wir außerordentlich leckere Cocktails getrunken haben. Hier gehe ich auch Mal mit meinen Schwiegereltern einen Cocktail trinken. Ich hatte einen Pornostar Martini und beim Trinken ist mir klar geworden, dass es die Deluxe-Variante von Plörre ist, mit dem einzigen Unterschied, dass sie mit Sekt angereichert wird und die Lamm-Bar die Getränke „soyawashed“ serviert. Das schmeckt super geil, nur leider keine Ahnung wie man das macht.
Auf einmal Stand ich alleine auf dem hippen Kollwitz -Markt, wo ich eine Auberginen-Creme mit einem Sesamring in mich reinschaufelte, um meinen leichten Kater zu besiegen. Eine Gratis-Falafel von 1001 Falafel abgestaubt und danach eingeplant bei meinem nächsten Besuch dort Mal eine Falafel-Tasche zu essen. Die kleine Gratis-Falafel war jedenfalls ein Gaumenschmaus. Weil sich meine körperliche Verfassung zum Positiven hin entwickelte, ging ich weiter, um beim Kollektivbetrieb auf der Kastanienallee einen (koffeinfreien) Kaffee zu genießen. Es war so entspannend und erfrischend, dass ich mich anschließend in den Humana am Gesundbrunnen begeben habe, um Kleider für den Abend zu kaufen. Ein Teil gefiel mir sehr, aber es war leider viel zu kurz und viel zu eng. Also ein etwas lockeres Kleid dazu eingepackt und das kurze für Mohammed eingepackt, um sich in eine Jasmin zu verwandeln. Ist leider keine Jasmin geworden, sondern ein Brutalus-Maximus, der aus dem römischen Kolosseum ausgerissen und durch die Zeit gereist ist. Sah jedenfalls super mega geil aus. Mein Kleid sieht leider eher wie ein Piyama aus, aber mit meinem Fanny-Pack nimmt es zumindest etwas Gestalt an. Bei Dieter dann erstmal gekocht, die Beine rasiert, die Fingernägel lackiert und die Haare intensiv gebürstet und Besuch von Freunden von Mohammed aka Brutalus-Maximus empfangen. Selbstredend dabei nur K.I.Z. gehört, um mich auf den zweiten großen Abend an diesem Wochenende vorzubereiten.
Am Bahnhof Wuhlheide erstmal noch ne Molle. Viel viel später beim Konzert angekommen als am Tag davor und so mussten wir unglaubliche 30 Minuten vor der Wuhlheide warten. Noch ne Molle. Die Security war sich nicht so richtig einig, wer mich jetzt durchsuchen soll. Die Männer haben mich zu den Frauen geschickt und die wollten mich zu den Männern zurückschicken, haben mich dann aber einfach ganz schnell dursucht. Wenn man Mal ein Klappmesser mitnehmen will, kann man das so auf jeden Fall gut schmuggeln.**
Wir hatten uns vorgenommen dieses Konzert etwas sauberer und weniger zerstört als am Vorabend zu verlassen, aber spätestens als BIER gespielt wurde, hielt ich es nicht mehr auf den Rängen aus und verschleppte Brutalus-Maximus in den Innenbereich der Arena. Dort schluckten wir nur ein bisschen Staub, weil wir klugerweise unsere Masken getragen haben. Meiner Lunge geht es sogar erstaunlich gut, obwohl ich das ganze Wochenende durchgeraucht habe.
Freitag war der Moshpit krasser, aber auch zum Teil etwas künstlich. Einige Fans hatten das Bedürfnis jeden Song zum Anlass zu nehmen, um einen riesen Circle zu öffnen, auch wenn der Vibe ein ganz entspannter war. Deshalb stand man zusammengedrückt in der Ecke, konnte weder tanzen noch eskalieren. Das war ein bisschen affig. Aber irgendwann eskalierte es dann halt unglaublich. Man hat es jedem*jeder, der*die im Innenbereich war, nach dem Konzert direkt angesehen, weil alle übelst dreckig waren.
Vor dem KonzertNach dem KonzertDreckig von Kopf…bis Fuß.
Samstag war die Stimmung auch mega gut und mir schien das Programm noch etwas besser abgestimmt. Die Songs waren neu geordnet und es gab eine super Balance zwischen Durchatmen und Eskalieren. Brutalus-Maximus hatte sich relativ schnell seinem Kilt entledigt und ich habe daraufhin mein viel zu langes Kleid gegen seine Tracht eingetauscht. Auf dem Konzert gab es sowieso keine sozialen Zwänge mehr, die mich davon abhalten hätten können. Es war mega nice und es waren so viele schöne Menschen dort. Selbstverständlich waren auch am Samstag alle Menschen unglaublich dreckig und wir mussten wieder duschen. Ich habe glaube ich nie so häufig an einem Wochenende geduscht wie dieses.
Im der Retrospektive kann man festhalten: 2 Mal K.I.Z. ist geiler als 1 Mal. Und ein responsable use of too much drugs ist sehr erheiternd für ein solches Wochenende. Unglaublich wie krass die Konzerte waren!
* hier muss ja auch Mal ein wenig mehr Diversität her.
** dies ist eine Anspielung auf das Lied Filmriss von K.I.Z und kein Aufruf zu Gewalt. Gewalt ist keine Lösung und dass soll sie auch nicht sein!
Ein wunderschöner Tag beginnt. Heute gebe ich einen Photoshop-Filmplakate Kurs, bei dem die Kinder ein Filmplakat zum Kurzfilm „Ruby“ gestalten. Die ersten Skizzen sind schon sehr beeindruckend. Ich könnte gerne so gut Zeichnen. Vielleicht entwickelt sich ja dank der Arbeit in Zukunft noch ein bisschen der Künstler in mir.
Cirrus clouds above Wattenscheid <3
Gestern war ich bei einem Bekannten zum Zocken und wir spielten viele viele GameCube-Spiele, wie James Bond, Beach Spikers (Arcade-Volleyball von Sega) und Wave Racer (Jet-Ski Rennspiel). Es war sehr lustig und man muss echt zugeben, dass die GameCube und ihre Spiele gut gealtert sind. Während des Zocken redeten wir viel über das Lehramt und das Referendariat. Das hat mich ziemlich viel Energie gekostet, weil die ganzen Erinnerungen hochkamen. Eigentlich gar keine Lust mehr über das Thema zu reden, aber wenn es angesprochen wird, kann ich auch nicht schweigen.
Klimakrise, scheiß egal, 33°C heute, 36°C morgen. Übermorgen schon K.I.Z.-Konzert in Berlin. Morgen direkt nach der Arbeit nach Berlin und hart feiern. OMFG wird das geil. Ich schicke euch ein paar Bilder (nicht vom Konzert, weil ich dort in Ekstase sein werde. ¡EXTASI, EXTANO!)
Meine Schreibmaschine hat keine Buch-sta-ben außer H U R E N S O H N.
Das 9€ Ticket macht’s möglich. Auf dem Weg nach Forst, zu meinen Eltern, bei denen unsere Kinder gerade Urlaub machen, haben wir einen Zwischenstopp in Magdeburgo gemacht. Laut Wikipedia ist 90 % der Innenstadt im zweiten Weltkrieg zerstört worden. Also habe ich eine Innenstadt vorgestellt, die von der Architektur der 50 – 90er Jahre geprägt ist. Lag aber komplett falsch. Gegenüber vom Hauptbahnhof weckt es zwar direkt den Eindruck einer hässlichen Innenstadt, in der ein Betonblock nach dem nächsten errichtet wurde, doch sobald man die Otto -von-Guericke Straße kreuzt und zum Elbufer läuft, fallen einem die vielen sehr gut restaurierten Altbauten ins Auge. Leider hatten wir nur wenig Zeit und konnten uns nur das absolut „Nötigste“ anschauen. Das Ambiente in der Stadt ist jedoch sehr fröhlich, linksalternativ und künstlerisch geprägt. Viele Sticker weisen auf eine aktive Szene hin. 🙂 Ich habe euch ein paar Fotos gemacht, damit ihr einen kleinen Eindruck von der Stadt gewinnt.
Das Domviertel am Ufer der ElbeDer Dom von hintenDer Dom von vorneBotanica – ein veganes Restaurant Sehr zu empfehlenPozileiEin zu besetzendes Haus in unmittelbarer Nähe zur ElbeDer ZeitreisendeDie grüne Zitadelle – ein Hotel und mehr mitten in der StadtGrüße an WenzelHier fühle mich gleich viel sicherer
Gestern Nacht wollte jemand ohne Ticket und Geld in den Nachtbus einsteigen. Eine Mitfahrerin hat angeboten, ihn auf ihrem Ticket , aber der Busfahrer hat das nicht erlaubt und damit gedroht die Polizei zu holen, wenn der Mann jetzt nicht aussteigen würde…
Ein weiterer guter Grund dafür, dass der ÖPNV einfach Fahrscheinfrei sein sollte. Dieses Machtspiel des Busfahrers widert mich an.
Der Mann durfte dann einsteigen, als ich das Ticket bezahlt habe. Ich hatte leider keine 9€, sonst hätte ich das für den Mann gekauft, um dem Busfahrer zu zeigen, wie realitätsfremd seine moralischen Vorstellungen von einer gerechten Welt sind.