Molleyball Geburtstag

Guten Morgen. Ich bin Mal wieder schön um 06:20 wach geworden, obwohl ich frei habe. Ich war gestern aber auch um 21 Uhr im Bett. Dieses Wochenende ist ziemlich witzig. Katharina ist in Berlin und ich passe allein auf die Kinder auf, wobei man sagen muss, dass ich nie ganz allein mit ihnen bin, weil meine Mitbewohner auch immer wieder Mal ein Auge auf die beiden werfen.

Gestern waren wir in der Bochumer Molleyball Zentrale und haben dort bis zum Sonnenuntergang Spaß gehabt. Als wir zu Hause angekommen sind, haben wir gemerkt, dass die Tür abgeschlossen war und wir keinen Schlüssel dabei hatten. Eigentlich hat Martin einen Ersatzschlüssel, aber er wusste nicht wo der liegt. Also musste Alex extra nach Hause kommen, damit wir reingekommen sind.

Mir war schon bewusst, dass meine Kinder sehr sehr müde sind, aber ich glaube gestern habe ich das erste Mal erlebt, dass sie ohne ein Buch vorgelesen zu bekommen eingeschlafen sind. Es war super entspannt. Ich konnte mein Buch lesen (Belén Gopegui – deseo de ser punk) und die Kinder sind einfach direkt eingeschlafen. Mega nice.

Heute werden wir gemeinsam zu Philipps Geburtstagsparty und dort schlafen. Ich freue mich schon sehr darauf mit den Kindern auf der Party zu chillen und dann trotzdem abfeiern zu können. Vielleicht schaffe ich es heute auch noch einen Mittagsschlaf zu machen, um nicht um 1 Uhr schon fertig zu sein. Mal sehen.

Mein Kopf ist ganz schön mit meiner Ausbildungs-/Arbeitssituation beschäftigt. Ich habe noch nie so viel über meine berufliche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nachgedacht. Ich hatte immer einen Plan, den ich lange zielstrebig verfolgt habe (19 Semester-Studium inklusive, bitches). Jetzt stehe ich hier, bin kurz davor mein Referendariat abzuschließen und merke, dass die neuen Perspektiven, die ich im Schulalltag kennengelernt habe, mir klar machen, dass ich kein Lehrer mehr werden möchte. Ich fühle mich weiterhin als Lehrer, aber möchte mich mit allen Mitteln davon abgrenzen eine Lehrkraft zu sein, die vom System gewünscht ist. Zuverlässig, fleißig, hörig.

Man kann sich auf mich verlassen, man kann sich darauf verlassen, dass ich meine Prinzipien nicht für eine „gute Arbeitsstelle“ (Geld & Sicherheit) über Bord werfe. Ich arbeite gerne. Aber ich führe nicht unreflektiert alle Aufgaben aus, die man mir aufgibt.

Ich frage mich schon seit Jahren, ob die Musik die ich höre mich so sehr geprägt hat, oder ob meine Musikwahl auf Grund meiner Einstellung geschieht. In den letzen Jahren habe ich definitiv drei Künstler sehr abgefeiert. Danger Dan, Faber und K.I.Z.

Diese Künstler sprechen mir einfach aus der Seele. Sie geben mir Mut, dass ich mit meiner antirassistischen, klimagerechten und demokratischen Gesinnung nicht allein bin. Lustigerweise werden Menschen mit ähnlicher Gesinnung, die meines Erachtens sehr zu fördern ist, von der Gesellschaft ausgeschlossen. Ob es sich um preisgekrönte Schriftstellerinnen handelt, die aus Angst vor rassistischen Übergriffen nicht zur Buchmesse gehen, um Klimaaktivisten, die nach de Vries (CDU) vom Verfassungsschutz beobachtet werden sollen oder um Lehrer*innen, die sich dem bekloppten System nicht einfach unterordnen wollen und deshalb vom System als Lehrerkräfte dritter Klasse ausgebeutet werden.

Deshalb: Aufstehen und kämpfen. Antirassismus um Alltag (und auf Geburtstagen erst recht) feiern.

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