El viaje continúa

Guten Morgen meine lieben Leserinnen und Leser, ich bin seit fünf Stunden wach und heute schon mit dem AVE von Albacete nach Madrid gefahren, wo ich gleich in den Bus nach Logroño einsteige.

Aber erstmal ein kurzes Resümee der letzten Tage. Mittwoch bin ich mit meinen beiden Kindern nach Madrid geflogen, um am Freitag die Hochzeit meines Bruders in Albacete zu feiern.

Am Flughafen in Madrid hatten wir uns einen Mietwagen gebucht, den wir dann leider nicht bekommen haben, weil wir unsere PIN der Kreditkarte nicht kannten. Bis zu dem Augenblick wusste ich nicht einmal, dass eine Kreditkarte überhaupt einen PIN hat. Wir werden jetzt auch nicht in unseren Unterlagen danach suchen, weil wir gar nicht wissen wollen, dass wir Idioten sind, die ihre eigene PIN nicht kennen. Wir haben nie eine erhalten und das bleibt dann auch so. Nach einer achtstündigen Reise waren wir also in Madrid am Flughafen gestrandet. Die Kinder waren natürlich schon völlig durch und wir mussten spontan ein Hostel finden. Also im Internet das Hostal Aeropuerto, welches ich nur im Falle eines Stranden am Flughafen empfehlen kann, weil es sehr hellhörig ist, schnell ein Zimmer gebucht. Das Hotel ist 1,4 km vom Flughafen entfernt und weil die Taxis am Flughafen 20€ Start-Gebühr nehmen, haben wir den Weg zu Fuß zurückgelegt. Komplett im Arsch haben wir uns dann aber gefreut, dass es Disney-Channel gab und die Kinder Ladybug glotzen konnten. Am nächsten Morgen dann super früh raus, um den Bus nach Albacete zu bekommen. Der Bus war ein Superior-Modell mit integrierten Fernsehern im Sitz. Die Kinder konnten also die ganze Fahrt los pitufos gucken und mussten dabei immer wieder von uns darauf hingewiesen werden, doch ein bisschen leiser zu lachen. 😀

Nach all den Hindernissen sind wir dann aber super in Albacete angekommen. Wir waren zwar alle völlig im Arsch, aber die Menschen in Albacete haben uns sehr herzlich begrüßt. Unser Hotelzimmer war sehr luxuriös, es gab Zahnbürsten, Rasierer, Duschgel, riesen Handtücher und Bademäntel, die wir wegen unseren kurzen Aufenthalt sowieso nicht benutzen konnten. Am Donnerstag sind wir dann direkt mit allen anderen die auch schon angekommen waren, zu den tascas gegangen. Das sind Zelte, die in der calle de la feria aufgestellt sind, in denen man typisch Spanisch essen und trinken kann. Eine Spezialität, die ich leider nicht probiert habe, sind Schnecken. Man bekommt einen Teller mit einem riesen Haufen Schnecken, die man dann ausschlürfen darf. Auf unserem Tisch gab es aber „nur“ Schweineschwanz und -schnauze. Viele haben sich geekelt und ich war überrascht von der offenen Art meines Bruders, der seine pingelige Art zu Essen in Spanien wohl endgültig abgelegt hat. Haha. Lang ging der Abend nicht, weil es am nächsten Morgen relativ früh zur Hochzeit ging.

Am Morgen habe ich dann mit meinem Bruder gefrühstückt und dann ging es „als Übersetzer“ zum Fotoshooting des novio. Ich war überhaupt nicht darauf eingestellt, Teil des Fotoshootings zu sein und dann war ich doch gut überrascht, als der Fotograf mir erklärte, dass wir das Anziehen nun in einer Reportage festhalten. Also vor 11 Uhr schon 1000 Fotos gemacht und das Stresslevel stieg langsam an. Bis zu dem Punkt war eigentlich alles ganz entspannt bei mir, aber dann fing ich doch an ein bisschen nervös zu werden.

Um 12 Uhr haben wir uns dann mit dem Shuttlebus zur Finca aufgemacht, wo wir von der Wedding-Planerin herzlich begrüßt wurden. Offensichtlich wollte niemand der erste sein, der sich hinsetzt. Meine Frau hat mich dann von meinem Tripp, die Leute zu dirigieren, runtergeholt und sich einfach mit mir hingesetzt. Die Zeremonie war sehr schön und zwei gute Freundinnen der Braut haben sehr elaborierte und sogar ins Deutsche übersetzte Reden gehalten. Ich wurde von meinem Bruder gebeten auch eine kurze Rede zu halten. Ich habe mir natürlich Gedanken gemacht, aber es nicht geschafft sie zu notieren. Also habe ich sie einfach spontan gehalten, 2/3 des geplanten Inhalts im Stress vergessen, aber mein persönliches Fazit doch gut auf den Punkt gebracht. Ich wünsche den Brautpaar auf jeden Fall alles alles Gute! ¡Vivan los novios!

Im Anschluss wurde viel viel viel gegessen und viel viel viel getrunken und viel viel viel getanzt. Um 12 Uhr nachts haben wir dann den Party-Bus nach Albacete bestiegen und sind noch en la zona tanzen gegangen, bis die Füße bluteten! Es war ein wunderschönes Fest und ein grandioser Abend! Vielen Dank, dass ihr dabei wart und diesen Tag zu etwas unvergesslichem gemacht habt.

Den folgenden Tag haben wir dann verkatert weiterhin mit viel viel (viel) Essen verbracht und haben den frühen Abend noch mit den Kindern auf der feria verbracht. Alle waren selbstverständlich zerstört und der Abend ging dann auch nicht all zu lang.

Heute morgen bin ich dann mit meiner Familie ultra früh in Richtung Flughafen aufgebrochen. Am Bahnhof Chamartín sind dann die Nahverkehrszüge zum Flughafen ausgefallen und wir mussten uns schnell ein Taxi besorgen. Meine Kinder und meine Frau haben mich dann Richtung Flughafen verlassen und ich bin zur avenida de América gefahren, wo ich meinen Bus nach Logroño genommen habe.

In diesem Bus schreibe ich nun diese Worte und warte auf meine Ankunft in der zweitschönsten Stadt Spaniens. Dort findet zufälligerweise gerade San Bernabé statt. Das ist quasi der kleine Bruder von San Mateo, dem großen Fest Logroños, auf dem ich meine „kleine“ spanische Familie kennengelernt habe. ¡Viva San Mateo! ¡Viva Logroño! ¡Looo lo lo lo lo loooo lo!

¡Hasta la próxima amigos y amigas!

1 Anmerkung zu “El viaje continúa

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